RankBrain Algorithmus: Worauf sie achten sollten | Kussin

RankBrain Algorithmus: Worauf sie achten sollten


Welchen Einfluss hat das Google-Update RankBrain & worauf sollten sie dabei als Website- oder Shopbetreiber achten?

09.06.2021 | Felix Hartung | SEO

Mit der Einführung des RankBrain-Algorithmus im Jahr 2015 stellte Google die Weichen für künstliche Intelligenz bei der Bewertung von Webseiten. So wurde in maschinelles Lernen investiert, um Rankings noch besser zu filtern und passgenau zur Suchintention auszuliefern. Das selbst lernende System befasst sich vor allem mit der Auswertung bisher unbekannter Suchanfragen und wird von Google als drittwichtigster SEO-Faktor angesehen.

Aber was genau ändert sich dadurch für Ihre SEO-Praxis? Was sollten Sie beachten, um die Technologie für Ihren Suchmaschinenerfolg zu nutzen?

Was ist RankBrain?

RankBrain ist eine Technologie, die im Rahmen eines Google Algorithmus-Updates am 26.10.2015 in Kraft trat. Im Vergleich zu anderen Updates wie Panda oder Penguin, bei denen der bestehende Algorithmus verbessert wurde, versteht sich RankBrain als eigenständiges System. Es wird nicht manuell aktualisiert und optimiert, sondern lernt eigenständig auf Basis von künstlicher Intelligenz (AI).

Die Ausgangssituation für die Entwicklung von RankBrain waren jene Millionen von Suchanfragen, die nicht durch bisherige Routinen beantwortet werden konnten – Also vorwiegend unbekannte Longtail-Suchanfragen, z.B. „Wie heißt die erste Gewinner?“. Hier wird auch die Relevanz von Voice-Search deutlich, wobei mehr Präpositionen, Artikel und Umgangssprache mit in die Suchanfrage integriert werden. Die Herausforderung für Google ist nun, aus diesem Wortsalat die eigentliche Suchintention zu ermitteln und das passende Ergebnis auszuliefern. RankBrain trifft nun auf der Basis bisheriger Nutzerdaten Prognosen für die mögliche Suchintention des Users. So kann die Relevanz auch bei komplizierten Suchanfragen gesteigert werden.

Machine Learning vs. künstliche Intelligenz (AI)

Im Kontext von RankBrain fallen oft die Begriffe „Maschinelles Lernen“ und „Künstliche Intelligenz“. Auch wenn sie augenscheinlich das gleiche bedeuten mögen & auch Google die Begriffe als Synonym verwendet, gilt es sie zu unterscheiden.

Machine Learning versteht sich als statistische Methode, auf der Basis von gesammelten Daten Prognosen & Erkenntnisse zu ermitteln. Es werden Userdaten ausgewertet, Muster bestimmt & Hochrechnungen getroffen. Maschinelles Lernen gilt als Teildisziplin von künstlicher Intelligenz, wobei Letzteres das umfassendere Konzept darstellt.

Künstliche Intelligenz nutzt die gewonnenen Erkenntnisse, um eigenständig Entscheidungen zu treffen. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden wieder für die Auswertung genutzt, wobei ein stetiger Kreislauf entsteht, der sich selbst optimiert.

Things not strings – RankBrain & Knowledge Graph

In den letzten Jahren durchlief Google’s Algorithmus wohl einen starken Wandel & bewies seinen geschickten Umgang mit der Semantik von Wörtern – Auf den Punkt gebracht mit „things not strings“. So erfolgt die Suche nun nicht nur anhand einer Wortkette (Strings), sondern Begriffe können mit Dingen (Entitäten) verknüpft werden.

So weiß Google z.B., dass es sich bei „GNTM“ um ein und dasselbe wie „Germany’s next Topmodel“ oder gar „Heidi Klums Modelsendung“ handelt. Synonyme können miteinander verknüpft und auf dieselbe Entität zurückgeführt werden, wobei die Ermittlung der Suchintention noch gezielter erfolgen kann. Mithilfe des Knowledge Graphs wurde eine immense Datenbank geschaffen, die die Sprache der echten Welt näher bringt und sich mehr und mehr am menschlich logischen Verhalten orientiert.

Mit Sicherheit dient der Knowledge Graph somit auch als Futter für RankBrain.

RankBrain Optimierungstipps – So profitieren Sie davon

Wenn ihnen durch diesen Beitrag etwas klar geworden ist, ist es womöglich Folgendes: Google wird immer schlauer! Daher sollten sie versuchen, an einem Strang zu ziehen. Vermeiden sie vermeintlich schlaue Tricksereien. Früher oder später wird Google verstehen, wenn Sie nur heiße Luft produzieren.

1. Verstehen sie die Suchintention des Nutzers

Stellen Sie sich vor ihr Unternehmen ist eine Marke für elektrische Gitarren, die sie online verkaufen. Was würde ein potenzieller Kunde suchen, der an ihren E-Gitarren interessiert wäre?

Negativbeispiel: Würden sie ihren Schwerpunkt zum Beispiel auf das Keyword „Beste E-Gitarren“ legen, würde das auf den ersten Blick passend erscheinen, oder? Das Problem dabei ist, dass die meisten Nutzer mit solch einer Suchanfrage eher an einem objektiven Vergleich interessiert sind, als an einer Marke, die sich selbst ohne Diskussion als die beste anpreist. Nutzer sind womöglich an Testberichten interessiert, in denen Vor- und Nachteile aufgelistet sind, sodass sie für ihren individuellen Bedarf die beste Kaufentscheidung treffen können.

Positivbeispiel: Wenn sie zum Beispiel mit einer Kategorieseite Ihrer E-Gitarren ranken möchten, sollten sie am besten die Nutzer abholen, die an konkreten Angeboten interessiert & in der Customer Journey vielleicht schon etwas weiter sind. Dort fahren Sie womöglich besser mit dem Schwerpunkt-Keyword „E-Gitarre kaufen“. Am besten stehen ihre Chancen, wenn sie die Suchintention des Nutzers anhand des Keywords noch weiter konkretisieren. Zum Beispiel mit einer Kategorieseite, auf der nur E-Gitarren des Bautyps „Stratocaster“ gelistet sind. Da Ihr Angebot hier noch bessere Chancen aufweist, mit der Suchintention und den Kaufvorstellungen des Nutzers zu matchen, ist die Conversionrate hier sicherlich am höchsten.

Versuchen Sie also immer, sich in den Gedankengang des Users hineinzuversetzen und ihre Seite bestmöglich darauf abzustimmen.

2. Trennen sie sich von Konzepten wie Keyworddichte

Während sie vor einigen Jahren noch hohe Rankings erreichen konnten, indem sie nur mindestens 16x auf 500 Wörtern ihr Hauptkeyword „E-Gitarre kaufen“ verwendeten, ist das im heutigen Stadium des Algorithmus nicht mehr so einfach. Das künstliche Anhäufen von Keywords (Keyword-Stuffing) kann sich sogar negativ auf ihre SEO-Performance auswirken. Da Google heutzutage auch gut mit Synonymen klarkommt (Stichwort: things not strings), sollten sie sich nicht zu sehr an einem Keyword festbeißen.

In der Hinsicht ist es völlig ausreichend, wenn sich ihr Schwerpunkt-Keyword in folgenden Website-Arealen wiederfindet (Kein Muss, nur wenn es inhaltlich passt):

  • Title-Tag und Meta Description
  • h1-Tag
  • Einleitung / Intro
  • Alt-Tag / Dateiname
  • Weitere Überschriften

3. Behandeln sie Unterthemen und verwandte Keywords

Durch RankBrain & Knowledge Graph versteht Google den Zusammenhang von Keywords. So kann zum Beispiel erkannt werden, wenn ein Nutzer zuerst nach „E-Gitarre kaufen“ und dann nach „Stratocaster kaufen“ sucht, dass es sich bei Stratocastern um eine Variante der E-Gitarre handelt.

Durch die Verknüpfung zu Unterkeywords oder Longtail-Varianten können sie nicht nur von mehr Traffic profitieren, wenn sie für jene Unterkeywords ranken. Sie können gleichermaßen ihre Relevanz zum Haupt-Keyword steigern, da Google die Verknüpfung erkennt.

Nutzen sie Tools wie keywordtool.io oder das kostenlose Seobility Keywordtool und ermitteln sie Themen, die Nutzer interessieren könnten, die nach ihren Hauptkeyword suchen & zu ihrem Angebot passen.

Beispiel: Ihr Ziel ist es, einen ausführlichen Ratgeber zum Thema „E-Gitarren Vergleich“ zu verfassen. Integrieren sie Themen wie „Anfänger E-Gitarre“ oder „E-Gitarre für kleine Hände“ und erläutern sie, welche Produkte dafür empfehlenswert sind.

So können sie nicht nur ihre Relevanz steigern, sondern erzeugen automatisch einen umfangreicheren Artikel, schaffen somit Mehrwert und beweisen Expertise.

Falls sie noch Fragen zum Thema haben oder bei der Suchmaschinenoptimierung Unterstützung benötigen, nehmen sie gerne Kontakt mit uns auf.