Der Einstieg in den Verkauf auf Amazon kann eine aufregende, aber auch herausfordernde Erfahrung sein. Als E-Commerce Agentur „Kussin | eCommerce und Online-Marketing GmbH“ unterstützen wir die Fuxstar GmbH, den innovativen Schürsenkel-Fixierband FUXSTAR auf Amazon zu vermarkten und zu verkaufen. In diesem Blogbeitrag teilen wir die größten Fehler, die wir beim Anlegen des FUXSTAR Amazon Seller Central Accounts gemacht haben, und was wir daraus gelernt haben.
1. Fehler: Überhastet gestartet
Einer der größten Fehler war unser überhasteter Start. Die Fuxstar GmbH war noch in der Gründung, und wichtige Unterlagen wie die Kreditkarte fehlten. Um trotzdem schnell loszulegen, entschieden wir uns, das Amazon Seller Central Konto privat anzumelden und später zu übertragen. Ein schwerwiegender Fehler, wie sich herausstellte. Amazon verlangt vor der Einstellung von Angeboten Marken- und Verpackungsregisternachweise, die nicht einfach übertragen werden können. Dies führte zu einem langwierigen Prozess, der unseren Verkaufsstart erheblich verzögerte.
2. Fehler: Fehlende Marktanalyse
Ein weiterer Fehler war, sich nicht ausreichend mit dem Produkt, den Kunden und der Konkurrenz zu beschäftigen. FUXSTAR ist vergleichbar mit Schuhen oder Socken, die nach Paaren und Größen gekauft werden. Anfangs gaben wir Maße an, die unbrauchbar waren, was dazu führte, dass Amazon uns automatisch aus den Größenfiltern aussortierte. Auch das Gewicht des Artikels war falsch angegeben, was beim Warenversand ständig zu Fehlermeldungen führte.
3. Fehler: Unüberlegte Angebotserstellung
Beim Einrichten der Angebote für FUXSTAR machten wir den Fehler, nicht langfristig zu denken. FUXSTAR wird im 6er Bundle verkauft, doch uns war klar, dass es zukünftig verschiedene Bundle-Optionen, Größen und Designs geben wird. Statt diese Anforderungen im Voraus zu definieren und ein mehrdimensionales Angebot anzulegen, starteten wir mit einem einfachen Angebot. Nach sechs Wochen mussten wir es in ein komplexeres Angebot überführen, was zu erheblichen Problemen führte, einschließlich der temporären Deaktivierung des Angebots.
4. Fehler: Unzureichender Lagerbestand
Wir boten Ware an, die nicht ausreichend auf Lager war, ein Fehler, den Amazon stark abstraft. Sobald die Ware ausverkauft ist, verschwindet das Angebot auf Amazon, und das Ranking in den Suchergebnissen leidet. Wenn wieder Ware verfügbar ist, wird das Angebot zwar veröffentlicht, aber das Ranking ist beschädigt. Zudem unterschätzten wir, wie lange die Einlagerung von Ware bei Amazon FBA dauert. Dieser Prozess kann bis zu drei Wochen dauern, da die Ware auf verschiedene Logistikzentren verteilt wird.
5. Fehler: Fehlendes Management von Unwägbarkeiten
Ein weiterer großer Fehler war, sich nicht im Vorweg mit Unwägbarkeiten zu befassen, um Probleme besser managen zu können, wie beispielsweise der Umgang mit Retouren. Allgemein hätten wir viel mehr Wert auf den kompletten Prozess, von der Warenbeschaffung bis hin zum Retourenmanagement, legen müssen und diese initialen Prozesse auf höchster Managementebene abstimmen müssen. Uns fehlen teilweise immer noch Prozesse und/oder das Knowhow im Umgang mit Fehlern, was die große Gefahr in sich birgt, dass man negative Kunden- oder Produktbewertungen erhält.
EMPFEHLUNG: In unseren Blogbeitrag „Amazon FBA: Amazon macht keine Fehler!“ erzählen wir, wie wenig Hilfe man von Amazon bei Verkäufer-Problemen erwarten kann.
Fazit
Unsere Erfahrungen als E-Commerce Agentur haben uns gelehrt, dass eine gründliche Planung und Marktanalyse entscheidend sind, um erfolgreich auf Amazon zu starten. Alle Fehler können zwar korrigiert werden, aber die nachträgliche Korrektur von Fehlern im Amazon-Kosmos ist sehr zeitintensiv und führt in der Regel zu Umsatzeinbrüchen. Insbesondere negative Kunden- und Produktbewertungen haben Langzeitfolgen. Daher ist ein bedachter und eventuell länger dauernder Einstieg in den Amazon-Marktplatz wesentlich sinnvoller als kurzfristige Umsätze. Durch die Vermeidung dieser Fehler kann man einen reibungsloseren Einstieg und eine bessere Positionierung im Markt erreichen. Wir hoffen, dass unsere Erfahrungen anderen Unternehmen helfen, ähnliche Fehler zu vermeiden und von Anfang an erfolgreich zu sein.